Freitag, 9. Juni 2017

Wie schnell die Zeit vergeht...

Da habe ich das Blogschreiben einfach vergessen. Es kommt mir einerseits vor wie gestern, dass ich in das Flugzeug nach Südafrika gestiegen bin. Andererseits fühle ich mich als wäre ich schon seit einer Ewigkeit hier, weil Kliptown mittlerweile mein zuhause geworden ist. Kein Wunder, dass ich mich richtig gefreut habe wieder zurückzukommen, nachdem ich in letzter Zeit viel unterwegs war.

Eiskalt aber richtig schön
Zuerst hat mich mein Freund besucht. Es war wirklich toll sich nach 8 Monaten endlich wiederzusehen. Für meine südafrikanischen Kollegen war es ziemlich unverständlich, dass unsere Beziehung noch besteht, denn für sie läuft eine Fernbeziehung nach dem Motto „aus den Augen aus den Sinn“.  Zuerst waren wir ein paar Tage in Kliptown und da Ostern war haben wir auch beim Easter- Tournament, einem großen Fußball Turnier, zuegeguckt. Das KYP-Team ist ins Finale gekommen. Obwohl das Team durch viele Fans, die bei jedem Tor begeistert aufs Spielfeld gerannt sind, kräftig unterstützt wurde, hat es leider nur für den zweiten Platz gerreicht. Dann haben mein Freund und ich ein Auto gemietet und sind ein bisschen in den Urlaub gefahren. Wo wir überall waren seht ihr bei den Bildern.

Golden Gate National Park




Leider ging diese Zeit viel zu schnell um… aber viel Zeit zum traurig sein hatte ich eigentlich gar nicht, weil ich mich dann schon mit meiner besten Freundin in Kapstadt getroffen habe. Von da aus sind wir an der Küste entlang wieder nach Soweto gereist und haben dabei viele Eindrücke vom wunderschönen Südafrika sammeln können. Am meisten sind mir wieder die großen Unterschiede zwischen arm und reich aufgefallen: Wenn man zum Beispiel die Garden Route entlang fährt sieht man ein Luxus Hotel nach dem anderen und die Straßen sind so wie man es aus Deutschland kennt. Im krassen Gegensatz dazu steht die Wild Coast in Eastern Cape, wo die Menschen in traditionellen Runden Häusern leben oft ohne Strom und Wasser und man manchmal mit Tempo 10 fahren muss, weil es entweder zu viele Schlaglöcher gibt oder einfach mal eine Kuhherde vor einem herläuft. Außerdem habe ich viele Leute getroffen die viel Geld bezahlt haben, um einen Monat in einem Kinderheim oder so zu arbeiten. Das nennt sich dann „Volontourism“.  Dazu habe ich einen Artikel gefunden, der so ziemlich meine Meinung zu diesem Thema wiederspiegelt, also wenn es euch interessiert, dann lest es euch mal durch https://matadornetwork.com/life/dear-volunteers-africa-please-dont-come-help-youve-asked-four-questions/.
Auf dem Tafelberg



Kanufahren in Wilderness
Am Kap der Guten Hoffnung
Am Schiffswrack in Cape Agulhas
Der Tsitsikamma National Park
Auf Safari (zu) nah an den Tieren

ganz alleine am Strand in Plettenberg Bay
Kühe auf der Straße
Hole in the Wall in Coffee Bay
Schnee am Sani Pass in Lesotho

 Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum vom KYP waren wir dann wieder da. Das Fest mit 500 Leuten war am Samstag. Freitag waren alle gechillt wie immer- einen genauen Ablaufplan oder eine genaue Arbeitsteilung wer braucht das schon? Südafrikaner auf jeden Fall nicht, denn jeder hat einfach angepackt wo es gerade nötig war und siehe da, alles ist reibungslos verlaufen. Also fast,  die Bühne war zwar noch nicht fertig aufgebaut als die Reden angefangen haben, aber es stört hier auch keinen wenn im Hintergrund noch schnell Banner und Deko aufgebaut werden. Es war toll die Reden der ehemaligen KYP- Mitgliedern zu hören, die mittlerweile gute Jobs haben und regelmäßig ans KYP spenden, um noch mehr Kindern diese Zukunft zu ermöglichen. Interessant war auch als Thulani und Thando von den Anfängen vom KYP berichtet haben. Es ist einfach unglaublich was in den letzten 10 Jahren passiert ist, von 80 Kindern zu 500 und alles durch ein Team, was sich voll und ganz dem Projekt widmet. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass das Grundstück auf dem das KYP steht jetzt uns, also dem KYP gehört. Davor war es im Besitz von katholischen Nonnen, die es dann vor 10 Jahren den KYP- Gründern überlassen haben und es in diesem Jahr nun offiziell verkauft haben. Am darauffolgenden Samstag gab es dann nochmal eine Party, aber dieses Mal nur für die Kinder. Es gab Musik, zwei Hüpfburgen und ich habe mit Musa und Marlit meiner Freundin aus Deutschland die Kinder geschminkt.


"Spiderman" oder "Butterfly"





Übrigens ist bei mir grade Winter, also während ihr den Sommer genießt, ist bei mir morgens alles mit einer hauchdünnen Eisschicht überzogen. Zum Glück scheint hier trotzdem immer die Sonne.


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